Jetzt auch offiziell: steinalt
Vor wenigen Tagen habe ich meinen 54. Geburtstag feiern dürfen. Ein schöner Tag, nette Gäste, die Sonne schien, haben viel gelacht. Alles wunderbar, bis auf die neue Zahl. Gut, das kommt ja nicht von heute auf morgen, man freundet sich im Laufe der Zeit mit dem Best Ager-Status so gut an wie es eben geht.
Aus dem Nichts
Wenige Tage später trifft es einen dann aber doch unerwartet hart. Ein scheinbar harmloser Werbebrief hat mich gnadenlos in das „echte“ Senioren-Alter katapultiert. Die Alexa (nein, nicht die DIE Alexa) Seniorendienste Bocholt GmbH bietet mir personalisiert bis ins Mark ein „selbstbestimmtes Wohnen im Alter“ an. Ob Gemeinschaftswohnsitz, Zweiraumwohnung mit Einbauküche oder komfortables Single-Appartement, im Rahmen der Tagespflege ist eine würdevolle Obhut immer gesichert. „Welcher Besuchstermin passt Ihnen gut?“. Keiner, bätschi! Noch ist es nicht soweit. Alle weiteren Inhalte des Mailings erspare ich mir an dieser Stelle.
Selbst schuld!
Ich akzeptiere ja gerne mal gedankenlos im Netz irgendwelche Cookies oder schreibe Micky Maus-Daten in Gewinnspiele. Bin ich dadurch vielleicht in irgendeiner Direktmarketing Database mit dem Geburtsjahr 1917 statt 1970 gelandet? Ja, klar, ein simpler Fehler in der Datenbank – hoffe ich jedenfalls. Oder muss man das mit Mitte 50 tatsächlich schon perspektivisch ins Visier nehmen? Nein, ich wehre mich, schon aus Prinzip. Schaue gleich mal, ob die Baggy Jeans vom Ältesten passt. Auf jeden Fall werde ich meine Geburtsdaten wo auch immer ab sofort nur noch „nach oben“ faken, Quasi von Gen X nach Gen Z mutieren. Vielleicht gibt’s dann mal Mailings von Temu, Bershka, New Yorker oder die Fahrschule ums Eck. Fürs Ego wärs nicht schlecht.
PS: Gut, dass es das gibt. Irgendwann … 🙂