Bierstand, Gelsenkirchen
Wer kennt nicht dieses schöne Gefühl, wenn man in der Halbzeit am Bierstand endlich an der Reihe ist. Schließlich sind die 15 Minuten fix rum und man ist umgeben von vielen wartenden durstigen Kehlen. In diesem speziellen Fall, war ich umgeben von dutzenden englischen Kehlen im EM-Spiel der Three Lions gegen Serbien auf Schalke. „Queing“, also geduldig-höflich Schlange stehen, ist als britische Spezialität bekannt und wehe irgendein Deutscher, Serbe oder sonstwer benimmt sich nicht, dann gibt´s Haue.
Dilemma
Dessen war ich mir voll bewusst, als ich zwei Bierchen orderte. Und schon befand ich mich in einem Dilemma, als ein angetrunkener Deutscher im England-Shirt mich in diesem Moment von der Seite, abseits der Schlange, anquatscht: „Ey, bestellze mir zwei mit, hier hasse Kohle!“ Den dreißig Engländern hinter mir ist dieser plumpe Vordrängelversuch natürlich nicht entgangen und ich spürte einen gewissen Druck. „Hm, nee, sorry, kann ich nich´ machen, musste dich mal anstellen.“ Ich entschied mich nicht sein Komplize zu werden und damit auch für meine Gesundheit.
Mecker oder Kloppe
Boah, watt bis du denn für ein Alman, wie scheiße bist du denn? Ey, deshalb hab´ ich ein England-Shirt an und du nicht! Du Penner.“ Verständnis klingt anders. Gut, ist auch nicht angenehm, so eine verbale Breiseite, aber immer noch das kleinere Übel. Wobei ich mich fragte, warum er sich ausgerechnet als Drängler mit einem England-Shirt brüstete. Naja. Hannes ist jetzt ein Alman in Gelsenkirchen.
Bestechung
Das Gleiche ist mir übrigens schon mal im Kölner Stadion passiert. Der Typ hatte aber das Angebot unterbreitet, meine Bestellung direkt mit zu bezahlen. Tatsächlich hab´ ich damals auch abgelehnt, aber er hat´s sportlich-freundlich genommen. Bin also kein Alman beim FC.